Rafah: Fidan kritisiert Schließung von Grenze zu Gaza
Israel versperrt die ägyptische Grenze zu Gaza und behindert damit die Versorgung der Not leidenden Bevölkerung in der Enklave. Der türkische Außenminister ruft vor Ort die westlichen Staaten auf, ihr Schweigen zu brechen und aktiv zu werden.
Rafah: Fidan verurteilt israelische Angriffe als „Völkermord“. (Others)

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat die israelische Absperrung der ägyptischen Grenze für Hilfslieferungen nach Gaza scharf kritisiert. „Zwei Millionen Menschen sind vertrieben worden (...). Es gibt keine Medikamente, keine Lebensmittel, kein Wasser“, sagte Fidan auf der ägyptischen Seite der Grenze von Rafah am Sonntag.

Der türkische Chefdiplomat besuchte im Rahmen seines zweitägigen Ägypten-Aufenthaltes die Grenze zum Gazastreifen. Der Grenzübergang ist derzeit für Hilfslieferungen geschlossen

Fidan rief die internationale Gemeinschaft zum Handeln gegen die israelischen Gräuel in Gaza auf: „Wenn wir dieses Massaker nicht gemeinsam stoppen, machen wir uns mitschuldig“.

„USA müssen ihr Schweigen brechen“

Der Druck auf Israel müsse erhöht werden. „Die westlichen Staaten, vor allem die USA, müssen ihr Schweigen brechen. Andernfalls werden sie weiterhin Komplizen dieses Völkermordes sein“, betonte der türkische Außenminister.

Fidan unterstrich die bisherige Unterstützung seines Landes für die palästinensische Bevölkerung. „Seit dem ersten Tag der Krise haben wir alles in unserer Macht Stehende getan.“

Humanitäre Krise in Gaza

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg in Gaza zu starten. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel hat die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert.

Fast die gesamte Bevölkerung wurde aus ihren Häusern vertrieben. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Von den 36 Krankenhäusern in Gaza sind nur noch 16 teilweise in Betrieb. Zudem leidet laut Hilfsorganisationen ein Großteil der Bevölkerung an Infektionskrankheiten, die aktuell nicht behandelt werden können.


TRT Deutsch