Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan gehört laut dem US-Nachrichtenportal Politico zu den „einflussreichsten Menschen in Europa 2024“. Die jährlich veröffentlichte Liste würdigt Erdoğans Rolle als Vermittler in den Konflikten zwischen Israel und Palästina sowie zwischen Russland und der Ukraine.
Politico wählte 28 Namen aus Europa in drei Kategorien: Macher, Störer und Träumer. Jede Kategorie steht für eine andere Art von Macht. Der türkische Staatschef belegte den fünften Platz in der Kategorie Macher und wurde als Vermittler beschrieben.
Politico lobte Erdoğans Bemühungen als Vermittler in den zwei großen geopolitischen Krisen der letzten Zeit: der russischen Invasion in der Ukraine und dem Konflikt zwischen Palästina und Israel. „Als einer der wenigen mit Verbindungen zum Kreml und zum Büro des ukrainischen Präsidenten hat Erdoğan als Vermittler agiert, seit der russische Präsident Wladimir Putin 2022 seine Truppen in die Ukraine schickte“, schrieb Politico.
Das Medium lobte auch die Rolle des türkischen Präsidenten im Russland-Ukraine Krieg. Erdoğan habe geholfen, das ursprüngliche Schwarzmeer-Getreide-Abkommen auszuhandeln, das es der Ukraine erlaubte, weiterhin Lebensmittel aus ihren Häfen zu exportieren. „Und seit das Abkommen gescheitert ist, arbeitet er daran, es wiederherzustellen“, fügte Politico hinzu.
Politico hob auch Erdoğans Bemühungen um eine Lösung im Israel-Palästina-Konflikts hervor. Erdoğan habe sich mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog und dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas getroffen und bemühe sich um eine „Deeskalation“ mit Ägypten, dem Libanon und Katar.
„Fürs Erste ist Türkiye Beitritt zur EU - oder auch nur das Gespräch darüber - vom Tisch“, schrieb das Portal. Die EU prüfe aber, wie die Zusammenarbeit mit Ankara verbessert werden könne. „Das kann als weiterer geopolitischer Triumph für den türkischen Staatschef gewertet werden.”
In der gleichen Kategorie belegte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den ersten Platz, gefolgt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Andrij Jermak.
Auf Erdoğan folgten der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic, und die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen.