Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat in der iranischen Hauptstadt Teheran an einem Treffen einer regionalen Kooperationsplattform für den Südkaukasus teilgenommen. Ziel der Initiative sei es, dauerhaften Frieden und Stabilität in der Konfliktregion Bergkarabach zu schaffen, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf türkische Diplomaten. An dem Treffen auf Außenministerebene nahmen neben Türkiye und dem Gastgeber Iran auch Aserbaidschan, Armenien und Russland teil.
Es war das zweite Treffen dieser Art, nachdem das erste im Dezember 2021 in Moskau auf der Ebene der stellvertretenden Außenminister stattgefunden hatte. Die regionale Kooperationsplattform wurde von dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Aliyev ins Leben gerufen. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern des Südkaukasus und ihren Nachbarn fördern.
Treffen nach Befreiung Karabachs
Das Treffen in Teheran fand vor dem Hintergrund des Konflikts in der aserbaidschanischen Region Bergkarabach statt, die seit Jahrzehnten zwischen Baku und Eriwan umkämpft ist. Im Herbst 2020 hatte Aserbaidschan das Gebiet von armenischen Separatisten weitgehend befreit. Ein von Russland vermittelter Friedensvertrag beendete die Kämpfe.
Im September 2023 startete die aserbaidschanische Armee eine große Anti-Terror-Operation in Bergkarabach, um die restlichen Gebiete von Separatisten zu befreien. Diese kapitulierten nach einem Tag. Baku will nun die armenischen Einwohner in der Region in die Gesellschaft integrieren.
Die ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien sind beide Nachbarländer des Iran. An der Grenze soll der sogenannte Sangesur-Korridor verlaufen, der Aserbaidschan mit seiner Exklave Nachitschewan verbinden und einen direkten Landweg nach Türkiye ermöglichen soll.