Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Vereinten Nationen Versagen im Nahost-Konflikt vorgeworfen. Der UN-Sicherheitsrat sei „völlig ineffektiv“ und habe erneut seine Verantwortung nicht erfüllt, sagte Erdoğan am Mittwoch.
Einen Tag nachdem 500 Menschen bei einem israelischen Luftangriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen getötet wurden, bezeichnete Erdoğan den „grausamen“ Angriff auf das Krankenhaus als „Massaker“. Er verurteilte die Täter des Angriffs scharf und sprach von einem "Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord gegen das Volk von Gaza".
Der türkische Präsident kritisierte auch westliche Länder, die sonst „keinen Stein auf dem anderen lassen, wenn es um Menschenrechte und Freiheiten geht“. Doch wenn es darum geht, das Leiden der Palästinenser zu lindern, würden sie stattdessen „Öl ins Feuer gießen“. „Diejenigen, die seit dem 7. Oktober Öl ins Feuer gegossen haben, sind genauso verantwortlich für das gestrige Massaker wie die Täter“, so Erdoğan.
Er lenkte die Aufmerksamkeit auch auf die „Kriegsverbrechen“, die Israel in den letzten 12 Tagen begangen hat. Erdoğan listete die Bombardierung von „unschuldigen Menschen, die in sogenannte ‚sichere Zonen‘ migrieren, Grenzübergänge, Moscheen, Schulen und zivilen Siedlungen“ auf.
Erdogan griff auch internationale Medienorganisationen an, die mit ihren „voreingenommenen und heuchlerischen Veröffentlichungen ein Rennen um die Rechtfertigung von Massakern“ begonnen hätten.