Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein iranischer Amtskollege Ebrahim Raisi haben über den anhaltenden Konflikt zwischen Israel und Palästina gesprochen. Bei dem Telefonat am Montag betonten die beiden Staatschefs die Bedeutung einer zügigen Beendigung des Konflikts für den lokalen und globalen Frieden, wie die türkische Kommunikationsdirektion mitteilte.
Erdoğan hob demnach die „intensiven Bemühungen“ seines Landes für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen hervor. Beide Staatsoberhäupter hätten sich dafür ausgesprochen, spannungssteigernde Schritte zu vermeiden. Eine dauerhafte Lösung der israelisch-palästinensischen Frage könne nur durch gemeinsame positive Schritte erreicht werden, habe Erdoğan gesagt.
Erdoğan spricht auch mit Sunak
Präsident Erdoğan telefonierte laut der Kommunikationsdirektion auch mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak über die Spannungen in Nahost. Die beiden Regierungschefs diskutierten demnach Möglichkeiten, um Frieden zu schaffen und die humanitäre Krise zu beenden.
Erdoğan habe betont, dass Türkiye von der internationalen Gemeinschaft und besonders von den westlichen Staaten effektive Maßnahmen gegen die Menschenrechtsverletzungen in Gaza erwarte. Wichtig sei zudem, sich an die Zusagen an Palästina zu erinnern und diese umzusetzen.
Tausende zivile Opfer seit Gewalteskalation
Nach der Hamas-Operation hatte Israel die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen mit rund 2,2 Millionen Bewohnern herrscht bereits jetzt eine humanitäre Krise.
Behörden in Gaza meldeten meldete zuletzt mehr als 2670 Tote und 9600 Verletzte durch israelische Luft- und Artillerie-Angriffe. Darunter seien mehr als 700 Minderjährige. Rund eine Million Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Da Israel den Gazastreifen abriegelt, gibt es für die palästinensischen Zivilisten vor Ort keine Fluchtmöglichkeiten. Nur Ausländer dürfen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten ausreisen.