Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, hat seinen russischen Amtskollegen Sergej Naryschkin (SWR) in Ankara getroffen. „Solche Gespräche haben tatsächlich stattgefunden“, bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Nach Angaben des Kremls fand das Treffen auf Ersuchen der USA statt. Der türkische Nachrichtendienst MIT soll vermittelt haben, wie die Nachrichtenagentur berichtete.
Gespräche über internationale Sicherheit und Atomwaffen
Der US-Fernsehsender CNN, die „New York Times“ und andere US-Medien berichteten unter Berufung auf einen Sprecher der US-Regierung übereinstimmend, Burns habe Russland vor dem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gewarnt. Auch soll er Fälle von zu Unrecht in Russland inhaftierten US-Bürgern angesprochen haben.
Die „New York Times“ schrieb, es sei bei dem Treffen nicht um Verhandlungen zum Kriegsende in der Ukraine gegangen. Die Ukraine sei im Voraus über Burns' Reise informiert worden. Zuvor hatte bereits die russische Wirtschaftszeitung „Kommersant“ unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle über das Treffen in Ankara berichtet.
UN-Chef Guterres begrüßt Treffen zwischen USA und Russland
Der UN-Generalsekretär António Guterres bewertete das Treffen auf einer Pressekonferenz am Rande des G20-Gipfels im indonesischen Bali als begrüßenswerte Entwicklung. „Ich finde es sehr positiv, dass die USA und Russland Gespräche führen, denn das ist eine äußerst wichtige Entwicklung in Bezug auf die Zukunft. Aber wir sind nicht daran beteiligt“, bekräftigte der UN-Chef.
Das letzte offiziell bestätigte Treffen zwischen einer US-amerikanischen und einer russischen Delegation hatte es Mitte Januar – also noch vor Russlands Einmarsch in die Ukraine – gegeben. Damals diskutierten beide Seiten über von Moskau geforderte Sicherheitsgarantien.
Anfang November berichtete die US-Zeitung „Washington Post“, die USA hätten die Ukraine aufgefordert, Verhandlungsbereitschaft mit Russland zu signalisieren. Offiziell bestätigt wurde das allerdings nicht. Am Donnerstag sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, die US-Regierung übe keinen Druck auf die Ukraine mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland aus.