Bericht: 13 Länder warnen Israel vor Großangriff auf Rafah
Der geplante israelische Großangriff auf Rafah sorgt international für Besorgnis. Die Außenminister von 13 Ländern, darunter die G7 ohne die USA, sollen Tel Aviv nun ausdrücklich vor einer Großoffensive in der Palästinenserstadt gewarnt haben.
Archivbild. 09.05.2024, Palästina, Gazastreifen, Rafah: Ein Lager für vertriebene Palästinenser in der Nähe der Grenze zu Ägypten. / Photo: DPA (DPA)

Die Außenminister von 13 Ländern, darunter Deutschland, haben Israel einem Medienbericht zufolge vor einer Großoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen gewarnt. Es werde auch mehr Hilfe für die Menschen im Gazastreifen gefordert, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstagabend, die das vierseitige Schreiben an Israels Außenminister Israel Katz nach eigenen Angaben einsehen konnte. Den Angaben zufolge haben den Brief alle G7-Staaten bis auf die USA unterzeichnet.

In dem am Mittwoch veröffentlichten Brief soll die ultrarechte Regierung des umstrittenen israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aufgefordert werden, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die humanitäre Krise im Gazastreifen zu lindern.

Die 13 Außenminister bekräftigen laut dem Bericht zudem, dass sie eine umfassende Militäroperation Israels in Rafah ablehnen. Sie warnen demnach vor den möglichen katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung. Ebenso verlangen sie der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge von Israel, alle Grenzübergänge in den Gazastreifen für Hilfsgüter zu öffnen, um die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung sicherzustellen.

Das Schreiben hätten die Außenminister der G7-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada unterzeichnet, zudem ihre Kollegen aus Australien, Dänemark, Finnland, den Niederlanden, Neuseeland, Südkorea und Schweden. Die Initiative dafür habe Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) beim G7-Außenministertreffen auf Capri Mitte April ergriffen. Italien, das den G7-Vorsitz derzeit innehat, habe den Text seither ausgehandelt.

Die israelische Armee war in der vergangenen Woche trotz internationaler Warnungen in den Osten Rafahs vorgerückt. In Rafah an der Grenze zu Ägypten haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor den seit Oktober andauernden Angriffen auf den Gazastreifen gesucht. Israels Regierungschef Netanjahu hält trotz internationalen Drucks an seinen Plänen für eine groß angelegte Bodenoffensive im Süden der abgeriegelten Palästinenserenklave fest.

TRT Deutsch und Agenturen