Mit Blick auf die Spannungen im Mittelmeer hat der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar betont, dass die Probleme zwischen Ankara und Athen die Beziehungen der EU und der NATO zu Türkiye nicht beeinträchtigen sollten. In einem Interview mit der Redaktion der Nachrichtenagentur Agentur in der Hauptstadt Ankara unterstrich Akar am Montag die Notwendigkeit des Dialogs zur Überwindung der Probleme zwischen den beiden Ländern. Akar äußerte im Gesprach auch Kritik am CENTCOM der US-Streitkräfte. „Bei allen offiziellen und informellen Treffen fordern wir Griechenland auf, sich zu treffen und auf Grundlage des internationalen Rechts zu sprechen“. Daran habe die griechische Regierung jedoch kein Interesse. „Wir drängen auf einen Dialog, aber sie (die Griechen) kommen nicht“, fügte der Verteidigungsminister hinzu. Akar verwies auch auf die Politik Griechenlands, international Stimmung gegen die Modernisierung der türkischen F-16-Flotte zu machen, und gleichzeitig das griechische Militär massiv aufzurüsten. Diese Schritte wertete Akar als „unglücklichen Versuch“ und die Haltung des Landes als „abnormal“. Akar forderte Griechenland auf, im Sinne „gutnachbarschaftlicher Beziehungen“ zu handeln. Zugleich warnt er davor, dass Türkiyes Bereitschaft für den Dialog und für eine gerechte Teilung der regionalen Ressourcen nicht als Schwäche aufgefasst werden sollte. Akar: CENTCOM-Erklärung „Verzicht auf Vernunft“ Scharfe Kritik übte der Verteidigungsminister auch an der Erklärung des US Central Command (CENTCOM), in der offen Sympathie für PKK/YPG-Terroristen geäußert wird. Das CENTCOM hatte letzte Woche drei PKK/YPG-Terroristen gelobt, die im Norden Syriens getötet worden waren, und den Familien der Terroristen sein Beileid ausgesprochen.
Laut Akar sind die CENTCOM-Aussagen eine „Absage an die Vernunft“. „Dafür gibt es keine Erklärung. Unsere amerikanischen Verbündeten werden verärgert sein, wenn sie sich eines Tages daran erinnern“, fügte Akar hinzu.
Auf die Frage, ob die USA ihre Unterstützung für die YPG aufgeben würden, sagte der Minister: „Sie werden aufgeben. Man kann nicht mit Terrorismus, mit Terroristen leben. Das werden sie irgendwann begreifen.“
Türkiye kritisiert seit langem die US-Unterstützung für die YPG, den syrischen Ableger der terroristischen PKK. Washington hingegen behauptete, die PKK/YPG-Terroristen bekämpften die Daesh/ISIS-Terroristen. Ankara entgegnete darauf, dass es keinen Sinn mache, eine Terrorgruppe zur Bekämpfung einer anderen einzusetzen.