Thüringen hat seine Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl für Neuzugänge geschlossen. Dies habe das Landesverwaltungsamt „aufgrund des weiterhin hohen Ankunftsgeschehens“ am Freitagabend entschieden, teilte das thüringische Migrationsministerium am Samstag mit. Die Schließung für Neuzugänge sei „ein notwendiger Schritt, um zu einem Regelbetrieb zurückkehren zu können und die sehr hohe Belastung vor Ort nicht weiter fortzusetzen“.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte vergangene Woche gesagt, er sehe sein Bundesland bei der Flüchtlingsaufnahme „am Limit“. So habe die Einrichtung in Suhl „längst mehr Menschen aufgenommen, als das von uns als vertretbar angesehen wird“.
Angesichts des europaweit sehr hohen Ankunftsgeschehens sei es aktuell nicht möglich, die vorgesehene „Belegung von 800 Personen in Suhl umzusetzen“, erklärte das Migrationsministerium am Samstag weiter. Ramelow hatte vergangene Woche von über 1000 Flüchtlingen in Suhl gesprochen.
Suhl werde nun „unverzüglich durch Nutzung noch freier Kapazitäten an den Erstaufnahmestandorten Eisenberg und Hermsdorf entlastet“, hieß es weiter. Außerdem unterstützen die Kommunen durch die Unterbringung von Geflüchteten in ihren Räumlichkeiten sämtliche Erstaufnahmeeinrichtungen.