Die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry sieht ihre Ex-Partei auf dem Weg in die politische Bedeutungslosigkeit. Die AfD sei heute mehr als noch vor Jahren „eine chaotische Protestpartei“, sagte die fraktionslose Bundestagsabgeordnete am Freitag bei der Vorstellung ihres Buches „Requiem für die AfD“ in Berlin. Die AfD „existiert als Partei noch, aber es ist nicht mehr viel von dem übrig, was den Gründungsgedanken ausgemacht hat“, sagte Petry - auch wenn die Wähler das womöglich gar nicht so wahrnähmen. Petry klagte, sie habe sich von den Medien seit ihrem Einstieg in die Politik teilweise unfair behandelt gefühlt.
Petry gehörte zu den ersten Mitgliedern der 2013 gegründeten Partei. Nach der Bundestagswahl 2017 trat sie aus. An der AfD kritisiert sie in ihrem Buch vor allem den aus ihrer Sicht seit Jahren wachsenden Einfluss der Rechtsaußen-Strömung um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke. Sie selbst werfe sich heute vor, sich nicht früher öffentlich von ihm und seinem „Flügel“ abgegrenzt zu haben, sagte Petry. Negative Entwicklungen in der AfD sind nach Meinung der früheren Parteichefin auch eine Folge finanzieller Zuwendungen und unterstützender Maßnahmen von Sympathisanten, die nicht Mitglieder der Partei sind.
Petry über AfD: „Chaotische Protestpartei“
18 Juni 2021
Als „eine chaotische Protestpartei“ bezeichnet Frauke Petry die AfD, deren Chefin sie zwei Jahre lang gewesen war. Es sei „nicht mehr viel von dem übrig, was den Gründungsgedanken ausgemacht“ habe.
DPA
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