Nach „D-Day“-Papier: Lindner will nicht zurücktreten
Nach dem „D-Day“-Papier zum Ampel-Ausstieg ist die FDP in einer schwierigen Lage. Der Generalsekretär wird ausgewechselt. Parteichef Lindner sieht weiter keinen Anlass, selbst die Segel zu streichen.
06.11.2024, Berlin: Christian Lindner (FDP), amtierender Bundesminister der Finanzen und FDP-Bundesvorsitzender, verlässt nach einem Fraktionstreffen in Folge seiner Entlassung durch den Bundeskanzler das Reichstagsgebäude. / Photo: DPA (DPA)

FDP-Parteichef Christian Lindner lehnt einen Rücktritt weiter ab. In der ARD-Sendung „Caren Miosga“ sagte er auf eine entsprechende Frage: „Ich habe nicht die Absicht, nein. Und ich habe die Absicht, mich bei meiner Partei zu bewerben als Spitzenkandidat.“ Die FDP sei aus inhaltlicher Überzeugung nicht bereit gewesen, die Ampel-Politik weiter mitzutragen. Mit diesen Inhalten wolle er zur Bundestagswahl am 23. Februar vor die Bürger treten. „Jetzt gehe ich durch diesen Hagelschauer mit faustgroßen Hagelkörnern. Aber das mache ich ja deshalb, weil ich an etwas glaube und gerne wissen will, ob das bei den Bürgerinnen und Bürgern Unterstützung findet“, sagte Lindner.

Die FDP steckt tief in der Krise: Am Donnerstag war das „D-Day“-Papier der Partei bekanntgeworden. Es enthält ein detailliertes Szenario für den Exit der FDP aus der Ampel mit SPD und Grünen. Darin wird der mögliche Ausstieg der FDP mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offener Feldschlacht“ beschrieben und durchgespielt. Das Papier löste auch innerparteilich heftige Kritik aus. Am Freitag war deshalb Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurückgetreten. Sein Nachfolger Marco Buschmann soll an diesem Montag vorgestellt werden.

DPA