Bundesfinanzminister Christian Lindner hat wegen der hohen Preise für das kommende Jahr eine Steuersenkung in Aussicht gestellt. Es gehe dabei um Geringverdiener, aber auch die „arbeitende Mitte“, sagte der FDP-Politiker am Montag in Berlin. Durch die Abschaffung der sogenannten kalten Progression sollten sie entlastet werden. Als kalte Progression bezeichnet man eine Art schleichende Steuererhöhung, wenn eine Gehaltserhöhung durch die Inflation aufgefressen wird, aber dennoch zu einer höheren Besteuerung führt. Lindner wies zudem Berichte zurück, er habe eine weitere Entlastung für Geringverdiener in der Ampel-Koalition verhindert. „Im Gegenteil, ich schlage sie vor“, betonte er. Auf Twitter erläuterte der Finanzminister, er wolle für 2023 unter anderem einen höheren Grundfreibetrag und einen fairen Tarif der Lohn- und Einkommensteuer. Das sei vereinbar mit der Schuldenbremse. Lindner überreichte seinem französischen Amtskollegen Bruno Le Maire das große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Er würdigte Le Maire als langjährigen Gestalter der deutsch-französischen Freundschaft. Le Maire betonte, die Beziehung zwischen den Ministern und den beiden Ländern sei niemals stärker gewesen als aktuell. Er sprach sich ebenfalls für stabile Finanzen und zeitlich begrenzte Entlastungsmaßnahmen für die Bevölkerung aus. Mehr zum Thema: Koalitionsstreit um Haushalt 2023 spitzt sich offenbar zu
Lindner rudert zurück: Steuersenkung für Geringverdiener kommt 2023
25 Juli 2022
Medienberichten zufolge wollte Finanzminister Lindner ein milliardenschweres Hilfsprogramm für Geringverdiener stoppen. Der FDP-Chef dementiert und betont, dass er im Gegenteil sogar für eine solche Entlastung sei.
DPA
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