Die Linke hat erneut vor drastischeren Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungen in Ostdeutschland gewarnt. Der Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag, Sören Pellmann, sagte dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag/online), die jetzige Inflation könne den Osten und die Einheit um Jahre zurückwerfen. Er unterstrich: „Die Preisexplosionen dürfen nicht zu einem Rollback führen und die Kluft wieder vergrößern.“ Nötig sei ein Schutzschirm gegen die Inflation für die Einheit und den Zusammenhalt des Landes.
Pellmann ist Mitinitiator von „Montagsdemonstrationen“ und einem „heißen Herbst“ gegen die Energie- und Sozialpolitik der Bundesregierung. Auftakt war am 5. September in Leipzig.
Der Ostbeauftragte der Linksfraktion beklagte in dem Interview anhand verschiedener Indikatoren eine schleppende Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West: „Wenn sich die wirtschaftliche Angleichung in diesem Tempo fortsetzt, brauchen wir noch ein halbes Jahrhundert, bis wir gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland erreichen.“ Pellmann sprach von einer „Angleichung im Schneckentempo“.
In den vergangenen beiden Jahrzehnten seien viel zu wenige Unternehmen und Behörden in Ostdeutschland angesiedelt worden, kritisierte Pellmann wenige Tage vor dem 32. Jahrestag der Deutschen Einheit.
Inflation: Linke beklagt „Angleichung im Schneckentempo“ in Ost und West
18 Sep. 2022
Der Linkspartei zufolge könnte die Inflation Ostdeutschland und die Einheit um Jahre zurückwerfen. Die Partei beklagt eine „Angleichung im Schneckentempo“ in Ost und West.
epd
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