Gehring: Bafög-Kürzungen „Absage an Chancengerechtigkeit“
Der Haushaltsentwurf 2024 sieht vor, den Etat für das Bafög um rund 700 Millionen Euro zu kürzen. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Kai Gehring (Grüne), kritisiert die Kürzung als folgenschweren Fehler.
07.02.2014, Berlin: Ein Antrag für Bafög liegt auf einem Tisch. / Photo: DPA (DPA)

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Kai Gehring (Grüne), hat die geplanten Einschnitte beim Bafög scharf kritisiert. „Die Kürzungen beim Bafög sind eine Absage an Chancengerechtigkeit und widersprechen dem Koalitionsvertrag“, sagte Gehring am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Das Bafög öffne „jungen Talenten aus einkommensärmeren Elternhäusern den Weg auf den Campus“ und sei „eine Garantie für vielfältige Bildungswege“.

Der Fachkräftemangel lasse sich nicht bekämpfen, „wenn Studierende ihr Studium aus Geldnöten abbrechen müssen oder in Studienkredite mit hohen Verschuldungsrisiken abgedrängt werden“, sagte Gehring weiter. Eine verlässliche finanzielle Unterstützung sei gerade in Zeiten steigender Mieten und hoher Lebensmittelpreise unabdingbar. Wer durch Mittelkürzungen Bildungschancen einschränke, handele „zukunftsvergessen und zulasten junger Generationen, sagte Gehring.

Im Haushaltsentwurf 2024 ist vorgesehen, dass das Budget des Bundesbildungsministeriums um 5,4 Prozent kleiner ausfällt als dieses Jahr. Das entspricht einem Minus von rund 1,16 Milliarden Euro. Unter anderem sollen die Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) schrumpfen, von 2,7 Milliarden Euro auf rund zwei Milliarden Euro.

AFP