Faeser: Cybersicherheit „lebenswichtig für wehrhaften Staat“
Nach der Einigung auf das Bundeswehr-Sondervermögen will Innenministerin Faeser „deutlich“ mehr in Cybersicherheit investieren. Sichere digitale Systeme und Strukturen seien „lebenswichtig für unseren wehrhaften Staat“, erklärte die SPD-Politikerin.
14. April 2022: Bundesinnenministerin Faeser (AFP)

Nach der Einigung auf das Bundeswehr-Sondervermögen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser für kommende Jahre auch mehr Geld für die Cybersicherheit in Aussicht gestellt. „Sichere digitale Systeme, Prozesse und Strukturen sind lebenswichtig für unseren wehrhaften Staat“, sagte die SPD-Politikerin dem „Handelsblatt“. Deshalb sorge die Ampel-Koalition dafür, dass Investitionen in die Cybersicherheit in den nächsten Bundeshaushalten weiter „deutlich“ erhöht würden. „Das hat besonders hohe Priorität für mich.“ „Welche Maßnahmen wir zusätzlich treffen, werde ich noch vor der Sommerpause mit meiner Cybersicherheitsstrategie vorstellen“, sagte Faeser. Dazu gehöre unter anderem, dem Bund die führende Rolle in der Cybersicherheit zu geben und dies auch im Grundgesetz zu verankern. „Denn komplexen Cybergefahren müssen wir über Landesgrenzen hinweg mit dem Know-how begegnen, das wir im Nationalen Cyberabwehrzentrum und beim Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik bündeln.“

Streit um Kreis der Begünstigten aus dem Sondervermögen vorerst beigelegt Die Ampel-Koalition und die Union hatten sich am späten Sonntagabend nach wochenlangem Ringen auf die gesetzlichen Grundlagen für das Sondervermögen geeinigt. Beim Streitpunkt der Verwendung des Geldes wurde zwar vereinbart, dass auch Maßnahmen zur Cybersicherheit, für den Zivilschutz sowie zur Stabilisierung von Partnerländern ergriffen werden - aber „aus dem Bundeshaushalt finanziert“, also nicht aus dem Sondervermögen. Die Union hatte darauf gepocht, dass das Sondervermögen ausschließlich für die Bundeswehr verwendet wird. Vor allem die Grünen wollten, dass mit dem Geld auch Cyberabwehr sowie Unterstützung für Partnerstaaten finanziert wird.

DPA