Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat einen Expertenrat berufen, der Strategien zur Bekämpfung von Muslimfeindlichkeit ausarbeiten soll.
„Muslimfeindliche Haltungen sind nicht nur eine Bedrohung für Muslime, sondern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt“, erklärte Seehofer am Dienstag in Berlin. Der „Unabhängige Expertenkreis Muslimfeindlichkeit“ solle einen Beitrag dazu leisten, dass Staat und Gesellschaft „besser und gezielter dagegen vorgehen können“.
Das zwölfköpfige Gremium solle „praxisorientierte Ansätze“ ausarbeiten, „um Muslimfeindlichkeit zu identifizieren, zu bekämpfen und vorzubeugen“, kündigte Seehofer an. Die zwölf Mitglieder wurden am Dienstag offiziell berufen. Sie sollen im Herbst ihre Arbeit aufnehmen.
Das Innenministerium versteht die Einrichtung „auch als eine Reaktion auf rassistische und muslimfeindliche Vorfälle sowie terroristische Anschläge beziehungsweise Anschlagsplanungen der vergangenen Monate“, wie es in einer Erklärung hieß. Die Bundesregierung unterstreiche damit, „dass sie die wachsenden Sorgen und Ängste von Menschen ernst nimmt, die von muslimfeindlichem Hass, Anfeindungen und Übergriffen betroffen sind“.