Baerbock fordert Bekenntnis zur Nato – Distanz zur Linkspartei
Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock hat sich von der Linkspartei distanziert. Diese habe sich der Kandidatin zufolge mit ihrer Position zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan „ins Abseits geschossen“. Sie fordert ein Bekenntnis zur Nato.
Die Position zur Nato könnte ein unüberwindbares Hindernis für eine rot-rot-grüne Koalition im Bund werden. Dies deutete auch Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock an. (Archivbild) (DPA)

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ist auf Distanz zur Linkspartei als möglichem Regierungspartner gegangen. Die Linke habe sich „gerade ziemlich ins Abseits geschossen, als sie nicht mal bereit war, die Bundeswehr dabei zu unterstützen, deutsche Staatsangehörige und Ortskräfte aus Afghanistan zu retten“, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Linkspartei hatte sich bei der Bundestagsabstimmung über das Bundeswehrmandat zur Evakuierung in Afghanistan mehrheitlich enthalten. Deutschland müsse in der Außen- und Sicherheitspolitik „handlungsfähig und als Partner verlässlich sein“, betonte die Grünen-Chefin. Das sei „Maßgabe für jede Regierung“. Auf die Frage, ob sie wie SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz von der Linken ein Bekenntnis zur Nato fordere, sagte Baerbock, Verlässlichkeit in der Außenpolitik heiße auch, „zur Nato zu stehen“.

Baerbock: Außenpolitik „europäisch und mit einer klaren Haltung“ betreiben

Jüngsten Umfragen zufolge könnte ein Linksbündnis aus SPD, Grünen und Linken bei der Bundestagswahl zusammen auf eine Mehrheit kommen. Die Außen- und Sicherheitspolitik gilt als größtes Hindernis für ein solches Bündnis. Außenpolitik müsse „europäisch und mit einer klaren Haltung“ betrieben werden, sagte Baerbock weiter. Dies sei in den vergangenen Jahren nicht passiert. Autoritäre Kräfte wie China und Russland hätten die so entstandene Lücke gefüllt. „In Afghanistan hatte dieses Abtauchen in den letzten Wochen katastrophale Folgen.“ Baerbock zeigte sich zuversichtlich, dass die Grünen bei der Bundestagswahl doch noch stärkste Kraft werden. „Wir stehen knapp hinter Union und SPD. Das heißt: Für uns ist bei dieser Bundestagswahl alles drin“, sagte sie.

AFP