Ein schwedisches Gericht hat die Auslieferung eines PKK-Anhängers an Türkiye gestoppt, der wegen Terrorismusfinanzierung zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Das Oberste Gericht in Stockholm hob am Mittwoch die Entscheidung einer niedrigeren Instanz auf, die eine Auslieferung des 40-Jährigen befürwortet hatte. Der Mann war im Juli zu viereinhalb Jahren Haft wegen versuchter Erpressung, Schusswaffendelikten und Unterstützung der Terrororganisation PKK verurteilt worden - es war das erste Urteil dieser Art in Schweden.
Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Hans Ihrman sagte, der Mann habe in elf Fällen mit einem führenden PKK-Terroristen in Stockholm zusammengearbeitet, um Geld von Restaurants und Großhändlern zu erpressen. Die Ermittlungen hätten eine klare Verbindung des Angeklagten zu der Terrororganisation gezeigt. Die PKK ist in Türkiye, den USA und der EU als Terrorgruppe eingestuft.
Türkiye fordert seit langem von Schweden und anderen nordischen Ländern, gegen PKK/YPG-Anhänger entschiedener vorzugehen. Die Terrororganisation hat vor allem in den skandinavischen Ländern einen finanziellen und personellen Rückzugsraum. Dies führte zu diplomatischen Spannungen zwischen Ankara und den betroffenen Regierungen. Schweden hat zuletzt im Rahmen des NATO-Beitrittsprozesses zugesagt, gegen Mitglieder der PKK stärker vorzugehen.