Neues Schengen-Einreisesystem verzögert sich
Der Start des neuen automatisierten Ein- und Ausreisesystems an den Schengen-Grenzen war für Mitte November geplant. Jetzt verzögert sich alles - auch wegen Deutschland.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson mit dem ungarischen Politiker Sándor Pintér / Photo: DPA (DPA)

Ein ab November geplantes System zur elektronischen Erfassung von ein- und ausreisenden Drittstaatsangehörigen in den Schengenraum verzögert sich. Deutschland, Frankreich und die Niederlande seien nicht bereit, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Donnerstag nach einem Innenministertreffen in Luxemburg. Das sogenannte Entry Exit System (EES) soll dabei helfen, Ein- und Ausreisen genauer zu erfassen.

Das Zieldatum 10. November für den Start von EES könne nicht gehalten werden, sagte Johansson weiter. Auch die dafür zuständige Behörde eu-Lisa sei für das neue System nicht bereit, räumte die Schwedin ein. Einen neuen Termin für die Inbetriebnahme gebe es noch nicht.

Mit EES wollen die Schengen-Länder Ein- und Ausreisen automatisch erfassen. Biometrische Daten wie Fingerabdrücke sollen den herkömmlichen Stempel im Pass ersetzen, womit die Mitgliedsländer schneller Zugriff auf die Daten haben. Das System soll helfen, grenzüberschreitende Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen und die Grenzen effektiver zu kontrollieren.

Vor allem in Großbritannien hatte das geplante System für Diskussionen gesorgt. Befürchtet wird dort, dass sich die Prozeduren für die Einreise von Großbritannien in den Schengenraum verlängern könnten.

AFP