Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat Zweifel an dem von der Nato vorgegebenen Zwei-Prozent-Ziel geäußert. „Ich glaube, dass das Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben, nicht die richtige Antwort ist“, sagte Göring-Eckardt der „Welt am Sonntag“. Nötig sei vielmehr ein „neues, breiteres Konzept der Lastenteilung innerhalb der Nato“, sagte sie.
Die Grünen-Politikerin forderte eine Diskussion darüber, „wie Konflikte künftig gelöst werden können - von Bürgerkriegen bis zum Kampf um Rohstoffe“. Sie halte es für „nicht sinnvoll, das nur an den Verteidigungsausgaben festzumachen“. Göring-Eckardt plädierte zugleich für eine „anständige“ Ausrüstung der Soldaten. „Das gebietet schon der Schutz der Soldaten und Soldatinnen.“
Das so genannte Zwei-Prozent-Ziel hatte in den vergangenen Jahren zu Streit zwischen Deutschland und den USA unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump geführt. Trump pochte darauf, dass alle Nato-Staaten „mindestens“ zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben.
Washington beruft sich auf ein umstrittenes Ziel der Militärallianz. Die Bündnisstaaten hatten 2014 vereinbart, den Anteil der Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) binnen eines Jahrzehnts „Richtung zwei Prozent“ zu steigern.
Göring-Eckardt: Zwei-Prozent-Ziel der Nato nicht die richtige Antwort
24 Jan. 2021
Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt fordert ein „neues, breiteres Konzept der Lastenteilung innerhalb der Nato“. Das Zwei-Prozent-Ziel sei nicht die richtige Antwort, um Konflikte zu lösen.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Lettlands Regierungschef rechnet mit Kampfjet-Lieferung an die Ukraine
Der lettische Regierungschef Karins rechnet mit der Lieferung von Kampfflugzeugen durch den Westen an die Ukraine. Zudem fordert er Deutschland auf, mehr für die europäische Verteidigung zu tun und eine Brigade in Litauen zu stationieren.