US-Todesschütze Rittenhouse: „Selbstverteidigung ist nicht illegal“
Der Freispruch von Kyle Rittenhouse hat in den USA Proteste ausgelöst. Selbstverteidigung sei nicht illegal, verteidigte der 18-Jährige die tödlichen Schüsse. Bei Anti-Rassismus-Protesten in Kenosha hatte er zwei Demonstranten erschossen.
US-Teenager Rittenhouse: „Selbstverteidigung ist nicht illegal“ (Reuters)

Nach seinem Freispruch hat der 18-jährige Kyle Rittenhouse, der bei Anti-Rassismus-Protesten in der US-Stadt Kenosha zwei Demonstranten erschossen hatte, sein Handeln verteidigt. „Die Geschworenen haben das richtige Urteil gefällt - Selbstverteidigung ist nicht illegal“, sagte Rittenhouse in vorab veröffentlichten Auszügen aus einem Interview mit dem Fernsehsender Fox. Er sei erleichtert, dass seine „harte Reise“ zu einem Ende gekommen sei. „Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist. Wir haben den schwierigen Teil überstanden“, fügte Rittenhouse in den Ausschnitten des Interviews hinzu, das Fox direkt nach dem Freispruch aufgenommen hatte und am Montag in voller Länge senden will.

Zwei Demonstranten erschossen und weiteren schwer verletzt

Rittenhouse hatte bei Anti-Rassismus-Protesten in Kenosha zwei Demonstranten erschossen und einen dritten schwer verletzt. Die Geschworenen sprachen den zum Tatzeitpunkt 17-Jährigen am Freitag von den Vorwürfen des Mordes, des Totschlags, des versuchten Mordes und der Gefährdung anderer frei. In mehreren US-Städten kam es nach dem Freispruch zu Protesten.

US-Teenager Rittenhouse: „Selbstverteidigung ist nicht illegal“ (Reuters)

Der Prozess war politisch höchst aufgeladen, da er im Zusammenhang mit den Black-Lives-Matter-Protesten vom vergangenen Jahr stand. Rittenhouse gilt in rechten Kreisen als eine Art Galionsfigur. Dort wurde verbreitet, Rittenhouse sei zu den Protesten gefahren, um dort als Sanitäter zu helfen oder Geschäfte vor Plünderungen zu schützen. Gewalt als selbsternannter „Hilfspolizist“ selbst provoziert Die Anwälte des 18-Jährigen hatten vor Gericht argumentiert, der Jugendliche habe in Notwehr gehandelt, weil er von Demonstranten angegriffen worden sei. Auf Videoaufnahmen war unter anderen zu sehen, wie ein Mann Rittenhouse mit einem Skateboard schlug. Ein von Rittenhouse verletzter Mann räumte vor Gericht ein, selbst eine Waffe auf den Teenager gerichtet zu haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte dagegen, Rittenhouse habe die Gewalt als selbsternannter „Hilfspolizist“ selbst provoziert. Er hätte nie mit einem Sturmgewehr nach Kenosha reisen dürfen.

AFP