Die Türkei will den Fall des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi weiter aufklären. „Wir werden den Fall weiter verfolgen, ganz gleich, wie hoch hinauf das führen wird“, sagte der türkische Regierungssprecher Fahrettin Altun. Die nach einem „Scheinprozess“ in Saudi-Arabien verhängten fünf Todesurteile seien eine Beleidigung für die Intelligenz der Beobachter, sagte er. Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad brutal getötet worden, als er Papiere für die geplante Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin abholen wollte. Seine Leiche wurde bis heute nicht gefunden.
Es gab Vorwürfe, Kronprinz Mohammed bin Salman habe den Mord an seinem Kritiker selbst angeordnet. Das bestreitet Saudi-Arabien. Die UN kritisierten das Urteil als Verhöhnung des Rechts. Die UN-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard sprach von einer „Farce“.
UN-Generalsekretär António Guterres verlangte eine unabhängige und unparteiische Untersuchung des Mordes. Die Türkei bemängelte, dass das Verfahren nicht einmal geklärt habe, wo Khashoggis Leiche sei oder wer den Mord in Auftrag gegeben habe.
Die EU betonte nun, dass die Strafverfolgung aller Beteiligten an dem Mord gewährleistet werden müsse. Dies müsse auf Grundlage von Transparenz und unter Einhaltung eines gerichtlichen Verfahrens geschehen.