Ein Londoner Gericht hat einen Prozess gegen die Klimaaktivistin Greta Thunberg eingestellt. Der Richter John Law stellte am Freitag die Verfahren gegen die 21-jährige Schwedin und vier Mitangeklagte wegen Störung der öffentlichen Ordnung bei einer Protestaktion ein. Er verwies auf „rechtswidrige“ Auflagen der britischen Polizei.
Thunberg war im Oktober festgenommen worden, als sie den Zugang zu einem Treffen von Gas- und Öllobbyisten in der britischen Hauptstadt blockierte. Am ersten Verhandlungstag im November hatte sie auf nicht schuldig plädiert - genauso wie ihre vier Mitangeklagten von den Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Fossil Free London (FFL).
Richter Law erklärte nun, die Auflagen der Londoner Polizei gegen die Demonstrierenden seien „so unklar“ gewesen, dass sie als „rechtswidrig“ einzustufen seien. Wer sich nicht an die Vorgaben gehalten habe, habe also keine Straftat begangen.
In ihrem Heimatland Schweden war Thunberg wegen der Missachtung einer polizeilichen Anordnung bei einem Klimaprotest kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Thunberg hatte als 15-jährige Schülerin damit begonnen, sich freitags vor das schwedische Parlament in Stockholm zu setzen und so für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Ihr wöchentlicher Schulstreik weitete sich in wenigen Monaten zur globalen Protestbewegung Fridays for Future aus. Ihre Schulstreiks beendete Thunberg nach ihrem Schulabschluss. Sie nimmt nun regelmäßig an Klimaprotesten und anderen Demonstrationen teil. Zuletzt war sie wegen pro-palästinensischer Äußerungen in die Kritik geraten.