Islamfeindlichkeit: Türkiye will Maßnahmen im Ausland etablieren
Die Koranschändungen in den vergangenen Wochen in Europa sorgen für Empörung in der muslimischen Welt. Türkiye fordert nun eine „aktive Überwachung“ der Verfolgung anti-islamischer Hassverbrechen.
Der türkische Außenminister Hakan Fidan / Photo: AA (AA)

Vor dem Hintergrund steigender anti-islamischer Hassverbrechen im Westen will Türkiye offenbar neue Maßnahmen im Ausland etablieren. Laut einer Erklärung aus türkischen Diplomatenkreisen vom Montag sollen diese in den jeweiligen Ländern „aktiv überwacht“ werden. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hatte zuvor an einer Videokonferenz der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) teilgenommen.

Türkiye werde seine bisherigen Erkenntnisse zu dieser Sache mit den internationalen Organisationen teilen, heißt es in der Erklärung. Neben der OIC wird die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Europarat und die Europäische Kommission genannt.

Die OIC-Mitglieder hätten die Verteilung von 100.000 Exemplaren des Korans in Schweden auf Kosten Kuwaits positiv aufgefasst. „Die Mitgliedsländer sind aufgerufen, unter Berücksichtigung ihrer bilateralen Beziehungen im Rahmen ihrer politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen auf die Vorfälle in Ländern, in denen Koranverbrennungen stattfinden, zu reagieren“, heißt es in der Erklärung weiter.

Bekämpfung von Islamophobie

Die OIC fordert die Ernennung eines Sonderbeauftragten zur Bekämpfung der Islamophobie. Die OIC-Mitglieder beantragten zudem die Ernennung eines UN-Sonderberichterstatter zur Bekämpfung der Islamfeindlichkeit.

Während der Videositzung hätten mehrere Minister der Mitgliedsstaaten betont, wie wichtig es sei, die westlichen Staaten und internationalen Gremien, besonders in Europa, zu erreichen.

Die OIC befasste sich mit den jüngsten Angriffen auf den Koran in zwei außerordentlichen Exekutivausschusssitzungen, die am 31. Januar und 2. Juli auf Ebene der ständigen Vertreter stattfanden.


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