Experten: Elektromagnetische Wellen können Ursache für Havanna-Syndrom sein
Im Zusammenhang mit mehreren Fällen des sogenannten Havanna-Syndroms stützt ein Bericht von US-Geheimdiensten die These gezielter Angriffe auf Diplomaten. Die Anomalie könnte demnach durch eine Art elektromagnetischer Strahlung ausgelöst worden sein.
Symbolbild. 12. Dezember 2017, Havanna, Kuba: Ein Wachmann steht vor der US-Botschaft. (AFP)

Das sogenannte Havanna-Syndrom könnte laut einem Bericht der US-Geheimdienste zumindest in einigen Fällen durch eine externe Quelle hervorgerufen worden sein. Gepulste elektromagnetische Energie und Ultraschall, die aus kurzer Entfernung abgegeben werden, könnten die betreffenden Symptome hervorgerufen haben, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Gutachten von technischen und medizinische Experten.

Die ersten Fälle des „Havanna-Syndroms“ waren 2016 bei Diplomaten in der kubanischen Hauptstadt aufgetaucht. Dutzende kanadische und US-Diplomaten sowie deren Angehörige in Havanna litten unter Gesundheitsproblemen wie Benommenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen sowie Hör- und Sehproblemen. Später wurden auch Fälle aus China, Deutschland, Australien, Russland, Österreich und sogar in Washington gemeldet. Einige Fälle können nicht auf externe Impulse zurückzuführen sein

Einige der untersuchten Fälle könnten nicht durch „bekannte Umweltfaktoren oder medizinische Bedingungen erklärt werden und auf externe Impulse zurückzuführen sein“, heißt es in dem nun vorgelegten Geheimdienstbericht.

Den Experten zufolge ist es möglich, Geräte zu bauen, die elektromagnetische Energie oder Ultraschallwellen auf eine Zielperson richten, um diese zu schädigen. Sie gaben aber keine Einschätzung dazu ab, ob diese Geräte tatsächlich existieren und solche Angriffe stattgefunden haben und wer gegebenenfalls hinter ihnen stecken könnte.

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hatte kürzlich mitgeteilt, dass rund tausend Fälle des „Havanna-Syndroms“ durch bekannte Umwelteinflüsse oder medizinische Faktoren zu erklären seien. Für rund zwei dutzend Fälle gelte dies aber nicht und es sei nicht auszuschließen, dass sie auf ausländische Angriffe zurückzuführen seien.

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AFP