Das US-Heimatschutzministerium (DHS) hat mit Blick auf den 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 und auf die Corona-Pandemie vor einer erhöhten Anschlagsgefahr gewarnt. Die USA seien einer „erhöhten Bedrohungslage“ sowohl durch inländische als auch ausländische „Extremisten“ ausgesetzt, erklärte die Behörde am Freitag in einer aktualisierten Bewertung. Demnach gibt es in Online-Foren zunehmend Aufrufe zur Gewalt.
Das DHS hatte zuletzt infolge der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump eine aktualisierte Warnung herausgegeben. Damals erklärte die Behörde, das Land sei mit „zunehmend komplexen und unbeständigen“ Bedrohungen durch regierungsfeindliche und rassistisch motivierte Extremisten konfrontiert. Im Mai ergänzten die Sicherheitsexperten, dass gewalttätige Extremisten die Lockerungen der Corona-Beschränkungen ausnutzen könnten, um Anschläge zu verüben.
„Pandemie-bedingte Stressfaktoren“ könnten zu mehr Gewalt führen
Mit Blick auf die Pandemie warnte das DHS nun, dass Extremisten „die potenzielle Wiedereinführung von Beschränkungen der öffentlichen Gesundheit in den USA zum Anlass für Anschläge nehmen könnten“. Allgemein könnten „Pandemie-bedingte Stressfaktoren“ zu mehr Gewalt führen.
Die aktualisierte Bewertung der Bedrohungslage weist zudem darauf hin, dass der jemenitische Al-Kaida-Ableger AQAP mit Blick auf den Jahrestag der Anschläge vor 20 Jahren zum ersten Mal seit über vier Jahren eine englischsprachige Version seines Propagandamagazins „Inspire“ veröffentlicht hat. Dies „zeigt, dass ausländische terroristische Organisationen weiterhin versuchen, in den USA lebende Menschen zu inspirieren, die für gewalttätige extremistische Einflüsse empfänglich sind.“
Das DHS war nach den Angriffen am 11. September 2001 gegründet worden, bei denen rund 3000 Menschen getötet wurden.