Weltweites Medienecho zum von Türkiye vermittelten Gefangenen-Deal
Der historische Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland hat für internationales Aufsehen gesorgt. Türkiye war an dem historischen Prozess als Vermittler maßgeblich beteiligt. Ein Einblick zum Medienecho.
Ein russisches Flugzeug (r), das vermutlich aus Russland kommende Gefangene transportiert, hebt auf dem Flughafen von Ankara ab. / Photo: DPA (DPA)

Der historische Gefangenenaustausch zwischen dem Westen und Russland, der vom türkischen Geheimdienst MIT organisiert wurde, hat ein internationales Medienecho hervorgerufen. Türkiye hatte am Donnerstag einen umfangreichen Austausch von 26 Gefangenen, die aus den USA, Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen, Russland und Belarus stammen, vermittelt. Im Rahmen der Operation wurden 10 Gefangene, darunter zwei Kinder, nach Russland, 13 Personen nach Deutschland und drei in die USA überstellt.

Unter den Freigelassenen befinden sich auch bekannte Persönlichkeiten wie der „Wall Street Journal“-Journalist Evan Gershkovich, das ehemalige US-Marine-Mitglied Paul Whelan, der deutsche Söldner Rico Krieger, der russische Oppositionelle Ilja Jaschin und der Offizier des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes, Vadim Krasikov.

Die internationalen Medien berichteten ausführlich über die Koordinierung des bedeutenden Gefangenenaustauschs, an dem sieben Länder beteiligt waren. Zeitungen und Sender wie „New York Times“, „Washington Post“ und BBC betonten die entscheidende Rolle Ankaras aufgrund seiner Beziehungen zu allen Beteiligten. Dabei unterstrichen die Medien die Komplexität und den Umfang der Operation.

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Vereinigte Staaten

Die „New York Times“ berichtete über die Operation mit der Schlagzeile „Journalists and Dissidents Freed In Prisoner Exchange With Russia“. Darin heißt es, dass Gershkovich und andere Gefangene im Rahmen eines großen Deals zwischen Russland und dem Westen freigelassen wurden, was von Türkiye unterstützt worden sei. In dem Bericht wird betont, dass Moskau zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion prominente Dissidenten freigelassen habe.

Die „Washington Post“ bezeichnete den Austausch als „Meilenstein“ und hob die Komplexität und den Umfang des Austauschs hervor, an dem sieben Länder beteiligt gewesen seien. Der Artikel weist auch darauf hin, dass der Austausch während eines der größten „Tiefpunkte“ in den Beziehungen zwischen den USA und Russland seit dem Kalten Krieg stattfand. „Washington Post“ schrieb dem türkischen Geheimdienst die erfolgreiche Koordinierung eines der „kompliziertesten“ Austauschvorgänge der Geschichte zu.

Das „Wall Street Journal“ betitelte seinen Bericht mit „WSJ-Reporter Evan Gershkovich ist frei“ und hob die Bedeutung seiner Freilassung und des gesamten Austauschs hervor, den es als den größten Ost-West-Gefangenenaustausch seit dem Kalten Krieg bezeichnete.

CNN bezeichnete die Freilassung von Gershkovich und Whelan als „historisch“.

Die Nachrichtenagentur Associated Press hob die Operation als den größten Gefangenenaustausch seit der postsowjetischen Ära hervor und verwies auf das „überraschende“ Ausmaß und die jahrelangen Geheimverhandlungen, die zu dem Austausch führten.

Vereinigtes Königreich

Die „Times“ hob hervor, dass Türkiye schon in der Vergangenheit Gefangenenaustausche erleichtert habe. Der Artikel erinnert an die Rolle von Türkiye beim Austausch eines russischen Piloten und eines ehemaligen US-Marine-Mitglieds im Jahr 2022.

Sky News unterstrich das Ausmaß der Operation sowie die Freilassung mehrerer hochrangiger Personen und bezeichnete den Deal als den größten Austausch seit dem Kalten Krieg.

Die BBC bezeichnete den Gefangenenaustausch als einen der größten und „ungewöhnlichsten“ in der modernen Geschichte, an dem zahlreiche Länder und hochrangige Gefangene beteiligt seien.

Der „Guardian“ berichtete, dass die Operation zur Freilassung mehrerer ausländischer Bürger und russischer Politiker, die in Russland inhaftiert waren, in Ankara stattfand.

Europa

Sowohl der öffentlich-rechtliche Schweizer Rundfunk RSI als auch das deutschsprachige Schweizer Fernsehen SRF berichteten über die Koordinierung des Austauschs durch den türkischen Geheimdienst und hoben die Beteiligung von sieben Ländern und sieben Flugzeugen hervor.

Der „Tages-Anzeiger“, ein Schweizer Blatt, führte den Erfolg der Operation auf die guten Beziehungen Ankaras sowohl zu Moskau als auch zum Westen zurück.

Die niederländischen Zeitungen „AD“ und „Trouw“ wiesen darauf hin, dass es sich um den größten Austausch seit dem Kalten Krieg handelte. Dabei betonten die Medienorgane die Vermittlerrolle von Türkiye.

NRC berichtete ausführlich über die Freilassung zahlreicher Gefangener, darunter Evan Gershkovich und Paul Whelan, und unterstrich die Koordination durch Türkiye.

Die französische Zeitung „Le Parisien“ bezeichnete den Austausch als einen der bedeutendsten seit dem Kalten Krieg und hob die Freilassung von Gershkovich und Whelan hervor. Die Zeitungen „Le Monde“ und „Liberation“ wiesen auf den Umfang des Austauschs hin und betonten, dass sieben Länder daran beteiligt waren und Türkiye den Austausch unterstützt hatte.

Auch die belgische Tageszeitung „De Morgen“ hob Ankaras Rolle bei dem Gefangenenaustausch hervor.

Asien-Pazifik

Australiens ABC und News.com.au bezeichneten die Operation als die größte seit dem Kalten Krieg, die von Türkiye koordiniert worden sei.

„India Today“ befasste sich mit der Freilassung von US-Bürgern durch Russland und wies auf die bedeutende, von Ankara koordinierte Austauschaktion hin.

TRT Deutsch