Der türkische Verteidigungsminister Yaşar Güler bietet der neuen syrischen Regierung Hilfe bei der militärischen Ausbildung an. Man habe bereits mit vielen Ländern militärische Kooperations- und Ausbildungsabkommen geschlossen, sagte Güler am Sonntag in Ankara. Türkiye sei dazu bereit, „die notwendige Unterstützung zu leisten, wenn die neue Regierung darum bittet“, fügte er hinzu.
Der türkische Präsident Erdoğan betonte zuletzt, dass Türkiye sich stets für die Erhaltung der territorialen Integrität und Einheit Syriens eingesetzt habe. Zudem hat Ankara seine Botschaft in Damaskus am Samstag wiedereröffnet. Zwei Tage zuvor hat der Geheimdienstchef Ibrahim Kalın die syrische Hauptstadt besucht.
Güler verwies darauf, dass die neue Regierung alle Regierungsinstitutionen, die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen respektieren wolle. „Wir müssen abwarten, was die neue Regierung tun wird und sollten ihr eine Chance geben sollten“, sagte der türkische Verteidigungsminister.
Türkiye führt seit 2016 Anti-Terror-Operationen in Teilen Nordsyriens durch. Diese richten sich gegen die Präsenz der Terrororganisationen Daesh und PKK/YPG an der türkischen Grenze. Schätzungen zufolge hat Türkiye einige Tausend Soldaten in Städten wie Afrin, Ases und Dscharablus im Nordwesten sowie Ras al Ain und Tel Abjad im Nordosten Syriens stationiert. Man könne die Frage der türkischen Militärpräsenz mit der neuen syrischen Regierung erörtern und neu bewerten, „wenn sich die notwendigen Bedingungen ergeben“, sagte Güler.
Die PKK, die von Türkiye, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, ist für den Tod von mehr als 40.000 Menschen verantwortlich. Ihr syrischer Ableger YPG versucht seit Jahren, entlang der türkischen Grenze einen Terror-Korridor zu errichten. In den vergangenen Jahren hat Türkiye gemeinsam mit der Syrischen Nationalarmee (SNA) Maßnahmen ergriffen, um diese Pläne zu verhindern und die lokale Bevölkerung vor terroristischer Unterdrückung zu schützen.