Türkiye begrüßt Waffenruhe im Libanon
Der türkische Präsident Erdoğan reagiert positiv auf die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Bei der Umsetzung sieht er vor allem Israel in der Pflicht.
Ankara, Türkiye: Der türkische Staatspräsident und Vorsitzender der AKP, Recep Tayyip Erdoğan, hält eine Rede bei der Fraktionssitzung am 27. November 2024. / Photo: Nachrichtenagentur Anadolu (AA) (AA)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon begrüßt und zugleich ein Ende des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza gefordert. Alle Beteiligten, insbesondere Israel, müssten nun ihre Verpflichtungen einhalten, sagte Erdoğan bei einer Rede vor seiner Fraktion in Ankara. Türkiye werde weiterhin alles tun, um eine bleibende Waffenruhe zu gewährleisten und das Töten im Gazastreifen zu stoppen, so der türkische Präsident.

Eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe war um 4.00 Uhr Ortszeit (3.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten. Nach Medienberichten ist ein Rückzug der israelischen Bodentruppen aus dem Libanon binnen 60 Tagen vorgesehen. Die Hisbollah soll sich wiederum hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze zurückziehen.

Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza im Oktober 2023 unterstützt die libanesische Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Ende August weitete Israel seine Luftangriffe auf den Libanon aus und startete Ende September eine Bodeninvasion im Süden des Landes.

Erklärtes Kriegsziel Israels ist die Vertreibung der Hisbollah aus dem Süden des Libanon. Zudem sollen Tunnel und Stellungen der Miliz zerstört werden. Doch Israels Luftangriffe treffen auch andere Landesteile. Örtliche Berichte deuten auf zahlreiche Tote unter der Zivilbevölkerung hin. Rund 1,5 Millionen Menschen befinden sich offiziellen Angaben zufolge auf der Flucht – etwa ein Viertel der Einwohner des Libanon.

Mitte September explodierten Hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies der Hisbollah. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen wurden nach libanesischen Angaben mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Rund 3000 Personen wurden demnach verletzt. Ende September ermordete Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei den Angriffen Israels seit Oktober 2023 mehr als 3.700 Menschen getötet und fast 15.600 weitere verletzt.

TRT Deutsch und Agenturen