Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist erneut mit der Passivität des Westens gegenüber Israels Angriffen auf Gaza hart ins Gericht gegangen. Die UN und westliche Staaten würden den Verbrechen im Gazastreifen seit 140 Tagen nur zusehen, beklagte er bei einer Veranstaltung am Samstag in der Provinz Sakarya.
Auch den UN-Sicherheitsrat kritisierte das Staatsoberhaupt scharf. Dieser könne nicht einmal zu einem sofortigen Waffenstillstand aufrufen. „Weder die westlichen Mächte noch der UN-Sicherheitsrat haben sinnvolle Anstrengungen unternommen, um die israelische Gewalt zu verhindern“, betonte er.
Türkiye hingegen erachte es als seine Aufgabe, auf die „Barbarei“ Israels hinzuweisen, sagte er in einer Videobotschaft, die an die Teilnehmer der Islamischen Konferenz der Informationsminister gerichtet war. An der Veranstaltung in Istanbul nahmen Mitgliedstaaten der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) teil.
„Die Barbarei gegen unsere Geschwister im Gazastreifen aufzuzeichnen sowie zu veröffentlichen und Israels Desinformationsbemühungen zu unterbinden, gehören zu unseren wichtigsten Aufgaben“, unterstrich der Präsident.
Erdoğan sagte zudem, Israel nutze alle möglichen Mittel, um seinen „Krieg und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ zu vertuschen - unter anderem durch Propaganda und die Verdrehung von Fakten.