Bericht: Türkische Start-up-Szene für Investoren interessant
In der Türkei hat sich eine vielversprechende Start-up-Szene entwickelt. Kapitalgeber aus dem In- und Ausland interessieren sich für die jungen Unternehmen. Insgesamt bietet das Land eine große Auswahl an Investitionszielen bei wenig Konkurrenz.
Symbolbild. Türkische Flaggen wehen vor dem Galataturm in Istanbul. (DPA)

In der Türkei hat sich eine vielversprechende Start-up-Szene entwickelt. Trotz geringen Eigenkapitals und eingeschränkter Finanzierungsmöglichkeiten seien die jungen Unternehmen und Gründer interessant für Investoren, schreibt das Handelsblatt am Donnerstag. Die geringe Konkurrenz unter potenziellen Kapitalgebern eröffne diesen eine große Auswahl an Investitionszielen.

Es habe mehrere Gründe, warum die Türkei für Start-up-Investoren attraktiv sei. Zum einen gebe es viele gut ausgebildete Ingenieure, aber nur wenige Jobs mit hohen Einkommensaussichten. Das fördere den Gründergedanken und die Risikobereitschaft der jungen Bevölkerung.

Darüber hinaus ist die Bevölkerung jung und damit technik- und digitalaffin. Das fördere nicht nur die Talente der Entwickler und Unternehmer, die Türken seien auch noch aufgeschlossener, wenn es darum geht, neue Produkte auszuprobieren.

Internationale Unternehmen haben hingegen häufig auf dem türkischen Markt Probleme. Aus diversen Gründen könnten sich viele von ihnen nicht in der Türkei durchsetzen, auch wenn das Produkt an sich gut sei. Sogar internationale Größen wie Amazon hätten hier häufig das Nachsehen, schreibt das Handelsblatt.

Die Menschen bleiben tendenziell, wo diese bestehen, bei den lokalen Alternativen oder lassen sich durch Start-Ups überzeugen. Wenn sich diese etabliert haben und das nötige Kapital finden, expandieren sie oft nach Asien oder Osteuropa. Manchmal werden sie auch von der internationalen Konkurrenz aufgekauft.

Der Essenslieferdienst Yemeksepeti etwa ging für 589 Millionen Dollar an den Dax-Konzern Delivery Hero, die Zweitverkaufsplattform Gittigidiyor für 218 Millionen Dollar an Ebay. Für internationale Publicity sorgte im vergangenen Jahr der Verkauf der Istanbuler Spieleplattform Peak Games für 1,8 Milliarden Dollar an den US-Konzern Zynga.

Die türkische Regierung unterstützt Start-ups seit dem vergangenen Jahr mit einem Investmentfonds mit einer Anlagesumme von derzeit knapp 30 Millionen Euro. Strenge Regularien für ausländische Firmen schützten die Start-ups zusätzlich vor übermächtiger Konkurrenz und helfen den jungen Unternehmen dabei, sich auf dem Markt zu bewähren.

TRT Deutsch