Altun: Israel arbeitet mit „faschistischer Propaganda“
Der türkische Kommunikationsdirektor Altun hat Israels „faschistische Propaganda“ zum Gaza-Krieg kritisiert. Um die „Wahrheitskrise“ im Nahost-Konflikt zu vertiefen, setze Tel Aviv gegen Kritiker Antisemitismus-Vorwürfe und Repressionstaktiken ein.
24.11.2013 - Türkiye, Istanbul: Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat beim Internationalen Kommunikationsgipfel 2023 Israel für seine anhaltenden Angriffe in Gaza und die daraus resultierenden „hybriden Bedrohungen“ kritisiert. (Others)

Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun hat Israel für seine brutalen Angriffe auf den Gazastreifen und die daraus resultierenden Bedrohungen kritisiert. Altun betonte am Freitag beim Internationalen Kommunikationsgipfel Stratcom 2023 in Istanbul, dass diese „hybriden Bedrohungen“ von Israel ausgingen. Es handele sich dabei um Taten von Staaten oder nichtstaatlichen Akteuren, die die Schwäche eines Staates oder einer Institution ausnutzen wollten, ohne formell Krieg zu führen.

Kritik an „faschistischer Propaganda“

„Die Faschisten von heute nehmen sich die Faschisten von gestern zum Vorbild“, sagte Altun. Früher seien die Juden unterdrückt worden, heute seien die Muslime die Zielscheibe. Altun zitierte dabei den Begriff „faschistische Propaganda“ des deutschen Philosophen und Soziologen Theodor W. Adorno.

„Die israelische Propagandamaschine arbeitet heute mit faschistischer Propaganda, genau wie Adorno es beschrieben hat“, sagte Altun und verwies auf die Ermordung von 64 Journalisten.

Der türkische Kommunikationsdirektor äußerte sich auch zu den pauschalen Antisemitismus-Vorwürfen israelischer Funktionäre. „Jedes Mal, wenn man sich über die israelische Politik beschwert, sagen sie, man sei Antisemit. Wenn man die Palästinenser verteidigt, heißt es, man erkenne das Existenzrecht Israels nicht an.“

„Palästinenser werden kriminalisiert und entmenschlicht“

„Palästinenser werden von den Medien erst kriminalisiert und dann entmenschlicht“, sagte Altun. Israel verlange, „dass diese Tragödie ignoriert wird“. Die israelische Armee schicke zudem „Konzepte, Begriffe und Wörter“ an westliche Medien und zwinge sie, bestimmte Begriffe und Narrative in der Berichterstattung über den Konflikt zu verwenden. Altun betonte weiter, dass Israel mit seiner Propaganda und seinen hybriden Bedrohungen „die Wahrheitskrise“ vertiefe.

„Die Trivialisierung der Lüge ist die Grundlage dieser Krise der Wahrheit“, sagte er. Er erwähnte auch den Vorwurf des französischen Soziologen Jean Baudrillard, dass die Simulationswelt oder Hyperrealität Vorrang vor der Realität habe.

Hunderttausende Palästinenser mussten nach dem 7. Oktober vor Israels vehementen Angriffen und Bodeninvasion aus dem Norden des Gazastreifens in den Süden fliehen. Am Freitag warnte die israelische Armee trotz vereinbarter Feuerpause die Bewohner vor einer Rückkehr, da der Norden weiterhin Kriegsgebiet sei. Die viertägige „humanitäre Pause“ zwischen der israelischen Armee und der Hamas trat am Freitagmorgen in allen Teilen des belagerten Gazastreifens in Kraft.

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TRT Deutsch