Gabriel: Ampel muss Ende der Koalition in Betracht ziehen
Der frühere SPD-Chef übt scharfe Kritik an der Ampel-Koalition. Der ständige Streit in der Koalition fördere nur Politikzorn und Extremismus, warnt Gabriel.
Gabriel: Ampel muss Ende der Koalition in Betracht ziehen / Photo: AA (AA)

Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel hat den Ampel-Parteien geraten, ein vorzeitiges Ende der Koalition in Betracht zu ziehen. „Angesichts der jüngsten Entwicklungen müsste man eigentlich sagen: Hört auf oder besinnt euch!“, sagte Gabriel der „Augsburger Allgemeinen“ vom Montag. „Was da der Öffentlichkeit als Koalition verkauft werden soll, wird zu einem zunehmend gefährlichen Prozess, der nur Politikzorn und damit Extremismus befördert."

Bundesminister wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) oder Finanzminister Christian Lindner (FDP) hätten offenbar nur noch Wahlkampf im Kopf und nutzten ihre Ministerien, um ihnen dafür die Vorlagen zu erarbeiten, kritisierte Gabriel. Dies sei ein „Missbrauch von Personal und öffentlichen Mitteln“. Außerdem würden so nur Luftblasen produziert, die kurz danach am Widerstand des jeweils anderen Koalitionspartners zerplatzten.

Der 65-Jährige, der unter Kanzlerin Angela Merkel mehrere Ministerämter innehatte, sieht neben den Problemen mit der Migration die lahmende Wirtschaft als das alles entscheidende Thema für die Koalition. „Wir müssen unser Unternehmen endlich von den vielen wirklich unerträglichen bürokratischen Fesseln befreien“, verlangte er. „Ob diese Regierung dafür noch die Kurve kriegt? Ich weiß es nicht.“

DPA