Mehr als ein Jahr nach dem Tod von 39 Vietnamesen in einem Kühllastwagen in Großbritannien hat ein Londoner Gericht vier Angeklagte zu Haftstrafen von bis zu 27 Jahren verurteilt. Die beiden Hauptangeklagten wurden wegen fahrlässiger Tötung und Menschenhandels zu 27 und 20 Jahren Gefängnis verurteilt, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Zwei weitere Männer erhielten etwas niedrigere Haftstrafen.
Die vier Männer waren bereits im Dezember schuldig gesprochen worden. Die beiden mutmaßlichen Anführer der Schlepperbanden erhielten nun die höchsten Haftstrafen: Ein 43-jähriger Rumäne wurde zu 27 Jahren Gefängnis verurteilt, ein 41-jähriger nordirischer Transportunternehmer zu 20 Jahren. Für zwei Lkw-Fahrer setzte das Gericht Strafen von 18 Jahren beziehungsweise 13 Jahren und vier Monaten Gefängnis fest.
Ende Oktober 2019 waren in einem Lastwagen östlich von London die Leichen von 39 Menschen entdeckt worden, unter ihnen Minderjährige und acht Frauen. Laut Obduktionsbericht starben sie an Sauerstoffmangel und Überhitzung. Der Fall hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.
Vor zwei Wochen waren vor Gericht erschütternde letzte Sprachnachrichten der Opfer abgespielt worden. Unter anderem war ein Mann zu hören, der deutlich nach Luft rang. "Ich möchte zu meiner Familie zurückkehren. Habt ein gutes Leben", sagte er, während im Hintergrund das Stöhnen anderer Opfer zu hören war.
London: Haftstrafen für Schleuser nach Tod von 39 Vietnamesen in Lkw
22 Jan. 2021
Nach dem Tod von 39 Vietnamesen in einem Kühllaster in Großbritannien sind zwei Menschenschmuggler zu Haftstrafen verurteilt worden. Unter den Opfern des Vorfalls vom Oktober waren auch Frauen und Kinder.
AFP
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