In der Schweiz sind nach Angaben der Chefin des Bundesamtes für Polizei zahlreiche kriminelle Netzwerke aktiv. „Es handelt sich um Mitglieder der Balkanmafia, der italienischen Mafia und andere Organisationen“, sagte Nicoletta della Valle der „Neuen Zürcher Zeitung“ (Mittwoch). Entdeckt worden seien viele Aktivitäten dank der EU-Polizeibehörde Europol. Sie hatte 2021 Verschlüsselungssoftware geknackt, die von Kriminellen genutzt wurde. Seitdem liefen 60 Ermittlungen in der Schweiz, sagte della Valle. „Es geht um Kokain, Cannabis, synthetische Drogen und Waffen.“
Auf Bildern, die über den Kommunikationsdienst Sky ECC ausgetauscht wurden, sei zu sehen gewesen, dass auch in der Schweiz Drogen produziert werden. Entdeckt worden seien auch Pläne, das Schweizer Justizsystem zu unterwandern. Es sei aber schwierig, genug Beweismaterial für eine Anklage zu sammeln, sagte della Valle. „Es gibt Shops an allerbester Innenstadtlage, die fast immer leer sind. Oder Gelaterien (Eisdielen), die im Winter denselben Umsatz machen wie im Sommer. In solchen Fällen weiß die Polizei, dass etwas nicht stimmen kann. Aber es ist enorm schwierig, etwas dagegen zu unternehmen.“