EU will gegen illegalen Waffenhandel in der Ukraine vorgehen
Immer mehr Waffen, die der Westen der Ukraine liefert, landen im Darknet. Um deren illegalen Verkauf in die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, will die EU-Kommission gemeinsam mit der Ukraine und Moldau in Prag einen Maßnahmenkatalog erarbeiten.
Westliche Staaten liefern der Ukraine Waffen für die Front - immer mehr davon landen jedoch in der kriminellen Unterwelt. (AFP)

Die Europäische Union will gegen den illegalen Waffenhandel im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg vorgehen. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte am Montag bei einem Treffen der europäischen Innenminister in Prag, nicht alle der zahlreichen Waffen in der Ukraine seien „in den richtigen Händen“. Gemeinsam mit der Ukraine und dem Nachbarland Moldau wolle die EU deshalb die organisierte Kriminalität bekämpfen.

Als mögliches Einfalltor gilt die Grenze zwischen der Ukraine und Moldau, wie die amtierende Generaldirektorin der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Aija Kalnaja, in Prag sagte: "Dort können geschmuggelte Waffen hauptsächlich ankommen", sagte sie.

Illegaler Waffenhandel nach Ende der Jugoslawien-Kriege als abschreckendes Beispiel

In der tschechischen Hauptstadt wollten am Montag erstmals Mitglieder einer neuen Unterstützungs-Plattform für die Grenzsicherheit Moldaus zusammenkommen. An dem Treffen sollten neben der EU und Frontex auch Vertreter der Polizeibehörde Europol teilnehmen. Dabei soll es auch um ein gemeinsames Vorgehen gegen Menschen- und Drogenhändler gehen.

Damit reagiert die EU auch auf die Jugoslawien-Kriege der 1990er Jahre. Auch Jahrzehnte später seien die Balkan-Länder ein Umschlagplatz für illegale Waffen, betonte Innenkommissarin Johansson.

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DPA