Googles Android-Werbungstool ist das Ziel einer Beschwerde in Frankreich. Der Datenschutzaktivist Max Schrems beschuldigt den Tech-Riesen, mit seiner Tracking-Praxis in Android-Smartphones EU-Recht zu verletzen. Das berichtet die Financial Times am Mittwoch. Die Beschwerde wurde bei der französischen Datenschutzaufsichtsbehörde CNIL eingereicht.
Googles Mobile-Betriebssystem erzeuge eine Werbekennung auf den Telefonen der Nutzer ohne deren Wissen, so die von Schrems gegründete NGO-Gruppe Noyb in einer Erklärung vom Mittwoch. „Während diese Tracker eindeutig die Zustimmung der Nutzer erfordern, vernachlässigt Google diese gesetzliche Anforderung“, sagte die Gruppe. Noyb habe daher eine Beschwerde gegen Googles Tracking-Code eingereicht.
Schrems machte sich als Jurastudent einen Namen, indem er sich juristisch mit Facebook anlegte. Er äußerte Bedenken über die Sicherheit von persönlichen Daten, wenn diese in die USA verschickt wurden. Schrems gewann wichtige Urteile, die die Regulierungsbehörden auf beiden Seiten des Atlantiks dazu zwangen, die Regeln für den Datentransfer zu überdenken.
Das überarbeitete EU-Datenschutzgesetz im Jahr 2018 hatte für Massenklagen gesorgt, was zur Gründung von Noyb führte. Schrems versprach, „nach den größeren Fällen“ mit der größten Wirkung zu suchen.
Noyb hat inzwischen auch das Tracking von Apple ins Visier genommen. In Beschwerden, die im November bei spanischen und österreichischen Behörden eingereicht wurden, warf die Gruppe Apple vor, auf seinen Geräten unrechtmäßig die Identifikation für Werbetreibende zu installieren. Der Dienst helfe Apple und Apps, das Verhalten der Nutzer und ihre Konsumpräferenzen ohne deren Zustimmung zu verfolgen, so die Gruppe.