Dänemark will die öffentliche Verbrennung des Korans oder anderer heiliger Schriften mit bis zu zwei Jahren Haft bestrafen. Die öffentliche Verbrennung des Korans, der Bibel oder der Tora sei künftig eine Straftat, sagte Justizminister Peter Hummelgaard am Freitag in Kopenhagen.
Damit reagiert die Regierung auf scharfe Proteste in mehrheitlich muslimischen Staaten in den vergangenen Monaten, die auch zu Problemen in der bilateralen Zusammenarbeit führten. Bisher ist die Meinungsfreiheit in Dänemark so weit gefasst, dass die religionsfeindlichen Aktionen keine juristischen Konsequenzen nach sich zogen.
„Spotthandlungen, die der Sicherheit der Dänen schaden“
„Dies sind Spotthandlungen, die der Sicherheit der Dänen sowohl im Ausland als auch im Inland schaden“, sagte Hummelgaard. Es gehe nicht darum, was man denken und sagen dürfe, sondern um zivilere Wege, sich auszudrücken.
Außenminister Lars Løkke Rasmussen sagte, der Schritt sei ein wichtiges Signal. Seit mehreren umstrittenen Koranschändungen im Sommer seien das Land und seine Bürger verstärkt zum Ziel von Extremisten geworden.
Auch Schweden prüft Änderung der Vorschriften
Auch die schwedische Regierung prüft derweil, inwieweit die Gesetze gegen solche Handlungen verschärft werden können. Die seit Monaten anhaltenden Koranschändungen sowie Kundgebungen von Terror-Sympathisanten vor der türkischen Botschaft hatten die NATO-Mitgliedschaft des Landes gefährdet. Stockholm versprach daraufhin Reformen.
In den vergangenen Monaten hatten islamfeindliche Gruppen und Personen in mehreren europäischen Ländern öffentliche Koranschändungen begangen – fast immer unter Polizeischutz. Die Vorfälle lösten in der islamischen Welt Empörung aus.