Nach dem tödlichen Angriff in Paris ermittelt die französische Justiz nun auch wegen eines rassistischen Motivs. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilte, bleibe die Maximalstrafe, die dem Verdächtigen droht, unverändert bei lebenslanger Haft. Bereits am Freitag wurden Ermittlungen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt eingeleitet. Der Polizeigewahrsam des mutmaßlichen Täters wurde am Samstag verlängert.
Am Freitag hatte ein Mann in einer bei Kurdischstämmigen beliebten Straße mehrere Schüsse abgefeuert und drei Menschen getötet. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff im zehnten Pariser Arrondissement verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 69 Jahre alter Franzose, wurde festgenommen.
Der Verdächtige war erst vor wenigen Tagen aus der Haft gekommen. Im vergangenen Jahr hatte er ein Zeltlager von Flüchtlingen angegriffen und mehrere Menschen verletzt. Auch 2016 soll er Medienberichten zufolge einen Mann mit einem Messer angegriffen haben.
PKK-Anhänger versuchen Morde zu instrumentalisieren
Am Pariser Place de la République versammelten sich am Samstagmittag etliche Menschen, darunter auch Sympathisanten der Terrororganisation PKK. Dabei wurden Parolen skandiert und verbotene Banner mit Bildern des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan gezeigt. Die Polizei gab zunächst keine Auskunft zur Teilnehmerzahl.
Auch am Freitagabend hatten sich PKK-Anhänger beim Anschlagsort versammelt. Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Mindestens sechs Polizisten wurden laut Behördenangaben verletzt. Zu den Versammlungen hatte unter anderem die „CDK-F“ aufgerufen.
Die „CDK-F“ trat bis 2014 unter der Bezeichnung „Feyka“ auf. „Feyka“ wurde im Jahr 1993 in Deutschland gemeinsam mit zahlreichen Unterorganisationen der Terrorgruppe PKK verboten. Seit ihrer Umbenennung versucht die „CDK-F“ als Dachverband für Kurdischstämmige aufzutreten.