Unter dem Motto „Kein Schlussstrich“ setzen sich Theater und kulturelle Institutionen aus 15 Städten vom 21. Oktober an mit dem Terror des NSU auseinander. Das Projekt wird bundesweit bis zum 7. November dauern. Dabei sollen vor allem die Perspektiven der Familien der Opfer und der Migranten-Communities in den Fokus gerückt werden.
Zu den Vorhaben, mit denen etwa das Volkstheater Rostock in den Dialog mit den Menschen kommen will, zählt ein Spaziergang am Tatort des Mordes an Mehmet Turgut, der 2004 in Rostock-Toitenwinkel erschossen wurde. Im Stadtteilzentrum in Toitenwinkel spielt auch die Tanzcompagnie der Volkstheaters. Inhalt der Uraufführung von „Life Letter 2“ sind Erzählungen von Migrantinnen.
Ein Großprojekt, das die Partnerstädte verbinden werde, sei das Oratorium Manifest(O) des Komponisten Marc Sinan, sagte der Rostocker Dramaturg Arne Bloch am Montag. Es vereine sieben Aufführungen an Schlüsselorten der NSU-Taten. Dabei soll aus einzelnen Stimmen das Oratorium entstehen.
An der bundesweiten Kampagne beteiligt sind nach Angaben der Initiatoren der Verein ASA-FF in Chemnitz, die Theater Chemnitz, das Dietrich-Keuning-Haus Dortmund, das Landestheater Eisenach/Meininger Staatstheater, Kampnagel Hamburg, das Theater Heilbronn, JenaKultur, das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena, das Theaterhaus Jena, das Staatstheater Kassel, das Schauspiel Köln, die Münchner Kammerspiele und Real München e.V., das Staatstheater Nürnberg, das Theater Plauen-Zwickau, das Volkstheater Rostock, das Theater Rudolstadt sowie Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar.
Der NSU wird in Deutschland für zehn Morde von 2000 bis 2007 verantwortlich gemacht. Im November 2011 waren die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tot gefunden wurden. Im Anschluss daran wurde die Mordserie bekannt.
„Kein Schlussstrich“: Kampagne thematisiert NSU-Terror
18 Okt. 2021
Die rassistische NSU-Mordserie wird vom 21. Oktober an von Theatern und kulturellen Institutionen aufgearbeitet. Im Zentrum des Vorhabens mit dem Motto „Kein Schlussstrich“ stehen die Perspektiven der Opfer-Angehörigen und der Migranten-Communities.
DPA