Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat nach Angaben des Bundeswehrsoldaten Patrick J. Hinweise auf rechtsradikale Verdachtsfälle ignoriert. Statt einer Prüfung der Behauptungen, seien diese an die Vorgesetzten des Hinweisgebers weitergeleitet worden, wie das „t-online“ am Sonntag berichtete. Der Fall sorgte bereits im März 2020 für Schlagzeilen.
Die Bundeswehr habe die gemeldeten Verdachtsfälle als „haltlos und unbegründet“ eingestuft und ein Entlassungsverfahren gegen Patrick J. eingeleitet, heißt es. Als Patrick J. unbeachtet der Konsequenzen weitere Fälle gemeldet habe, sei er bedroht worden.
Patrick J. soll während seiner Dienstzeit Hinweise auf rechtsextreme Umtriebe in der Truppe gesammelt haben. Daraus habe einen 100-seitigen Bericht mit detaillierten Informationen verfasst, schreibt „t-online“. Bei den Verdachtsfällen geht es etwa um die Verwendung rechtsextremer Symbolik oder Handlungen in den sozialen Netzwerken. So seien entsprechende Beiträge mit „Gefällt mir“ markiert worden. Laut Bericht sei der MAD zwar einigen Hinweisen nachgegangen, doch zu Entlassungen kam es scheinbar nicht.