Kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen hat der Chef des Deutschen Beamtenbunds (DBB), Ulrich Silberbach, mit Streiks der Beschäftigten gedroht. „Es wird konfliktreich“, sagte Silberbach der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Die Arbeitgeber hätten immer noch nicht verstanden, dass sie in der Krise etwas für die Beschäftigten tun müssten.
„So wie ich die Äußerungen der Arbeitgeber gerade deute, wird es nicht bei den obligatorischen Warnstreiks bleiben. Denn wenn sie weiter derart auf der Bremse stehen, schließe ich Flächenstreiks nicht aus“, sagte der DBB-Chef. Dann werde es „richtig ungemütlich“.
Die Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen beginnen am 24. Januar und sollen bis Ende März laufen. Die Gewerkschaften DBB und Verdi gehen mit der Kernforderung von 10,5 Prozent mehr Einkommen die Gespräche, mindestens soll es für alle Beschäftigten aber monatlich 500 Euro mehr geben.
Die Energiepreisbremsen reichten längst nicht aus, die Arbeitsverdichtung im öffentlichen Dienst schreite voran, sagte Silberbach der „Rheinischen Post“. „Wir werden nie so gut verdienen wie die Privatwirtschaft. Aber die Schere darf nicht zu weit auseinandergehen.“
Vor Tarifverhandlungen: Beamtenbund-Chef droht mit Streiks
7 Jan. 2023
Angesichts der Folgen von Krisen für Beschäftigte fordern Gewerkschaften eine deutliche Einkommenserhöhung. Der Chef des Beamtenbunds sieht Arbeitgeber in der Pflicht und droht mit bundesweiten Streiks.
DPA
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