Feiertagshungrige Bürger werden 2022 erneut enttäuscht werden: Auch im nächsten Jahr fallen wieder mehrere Feiertage auf Wochenenden. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts hat die arbeitende Bevölkerung im bundesweiten Schnitt lediglich 0,4 Tage mehr frei als 2021, wie die Wiesbadener Behörde auf Anfrage mitteilte.
Die Bruchzahl ergibt sich daraus, dass das Bundesamt den Schnitt aus der unterschiedlichen Zahl der Feiertage in den Bundesländern bildet. Die Statistiker haben auch den konjunkturellen Kalendereffekt ausgerechnet: 0,4 Arbeitstage weniger dämpfen das Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozent.
Dabei sieht 2022 auf den ersten Blick arbeitnehmerfreundlicher aus als 2021: Von den deutschlandweit einheitlichen neun gesetzlichen Feiertagen entfielen 2021 vier auf Wochenenden, 2022 dagegen sind es nur drei: Neujahr, der 1. Mai und der erste Weihnachtsfeiertag. Außerdem zählt 2022 einen Samstag mehr als 2021.
Zahl der Arbeitstage beeinflusst BIP
Und anders als 2021 fallen im neuen Jahr auch zwei kirchliche Feiertage auf Werktage, bei denen Schüler und Arbeitnehmer jeweils in mehreren Bundesländern frei haben: Mariä Himmelfahrt am 15. August und der Reformationstag am 31. Oktober. Doch dafür sind im nächsten Jahr Heiligabend und Silvester Samstage.
Die Zahl der Arbeitstage hat messbaren Einfluss auf die Konjunktur. So seien im ersten Coronajahr 2020 3,7 Tage oder 1,49 Prozent mehr gearbeitet worden als 2019, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der Konjunkturforschung am Münchner Ifo-Institut. „Das hat das BIP-Wachstum nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,37 Prozentpunkt höher ausfallen lassen.“
Sehr arbeitnehmerfreundlich wird erst 2024 wieder sein: Dann wird kein einziger der neun deutschlandweiten Feiertage auf ein Wochenende fallen.