Im Schwarzwald entsteht Europas größtes Forschungsobservatorium
Mit dem neuen Forschungsteleskop sollen erdnahe Satelliten und Weltraumschrott ins Visier genommen werden. Mit dem Teleskop könne man auch bis zu zehn Zentimeter kleine Objekte erfassen, sagt DLR-Direktor Dekorsy.
DLR-Teleskop zeigt Weltraumschrott (DPA)

Mit einem neuen Forschungsobservatorium im Schwarzwald will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erdnahe Satelliten und Weltraumschrott noch genauer ins Visier nehmen. Die Bauarbeiten für ein entsprechendes Großteleskop beginnen Ende dieses Monats auf dem Innovationscampus Empfingen im Nordschwarzwald, wie das DLR mitteilte. Ziel ist, Flugbahn und Beschaffenheit von Objekten in erdnahen Umlaufbahnen möglichst schnell, präzise und zuverlässig zu bestimmen. Für die Zukunft der Raumfahrt ist dies laut DLR unabdingbar - nur mit solchen Daten lassen sich Zusammenstöße vermeiden, zum Beispiel von Weltraumschrott mit Satelliten. „Mit dem Forschungsobservatorium am Innovationscampus in Empfingen führen wir unsere bisherigen Entwicklungsarbeiten zusammen“, erläuterte der Direktor des in Stuttgart ansässigen DLR-Instituts für Technische Physik, Thomas Dekorsy.

Bis zu zehn Zentimeter kleine Objekte werden erforscht

„Das neue und wesentlich größere Teleskop ermöglicht es uns, noch kleinere Objekte zu untersuchen und die Technologieentwicklung in diesem Bereich wesentlich voranzutreiben.“ Angestrebt werde, Objekte, die bis zu zehn Zentimeter klein seien, zu erfassen, zu orten und zu bestimmen.

Das neue Großteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 1,75 Metern wird auf dem Innovationscampus Empfingen in einem 15 Meter hohen Rundturm mit drehbarer Kuppel untergebracht sein. Im Dezember soll das Teleskop das sogenannte erste Licht empfangen, die offizielle Einweihung ist für das Frühjahr 2021 geplant. Das DLR-Forschungsteleskop wird dann das größte seiner Art in Europa sein. Die Investitionssumme von rund zweieinhalb Millionen Euro stammt aus Mitteln des DLR und des Bundeswirtschaftsministeriums.

AFP