In Frankfurt am Main haben türkische und eritreische Jugendliche eine Initiative ins Leben gerufen, um Menschen zur Seite zu stehen, die auf den Straßen leben. Die jungen Menschen gehören dem türkischen Libra- und dem eritreischen Amanet-Verein an. Sie versorgen Obdachlose mit Kleidung und Nahrungsmitteln, berichtet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu (AA).
Freiwillige reisen aus mehreren Städten an
Insbesondere im Angesicht der Pandemie wolle der Verein die Menschen nicht allein lassen, betonte Libra-Vorsitzender Cem Aslantaş. „Der Winter ist für Obdachlose sehr hart, wir möchten nicht, dass sie unter dem Winter leiden. Wir verteilen auch einmal im Jahr die Kleidung, die sie im Winter brauchen. Unsere Unterstützer und Unternehmen, die uns kennen, helfen uns dabei.“
Seit zwei Jahren verteilen die Jugendlichen an den Wochenenden auch Essen. Für die Aktion kommen Freiwillige aus Köln, Marburg, Worms und Mannheim dazu nach Frankfurt, Unter den Freiwilligen seien angehende Lehrer, Anwälte und Ärzte. Aslantaş betont, er sei sehr stolz auf die Freiwilligen, von denen die überwiegende Mehrheit türkische Jugendliche seien.
Migrantenverbände vernetzen sich für humanitäre Einsätze
Auch die Freiwilligen vom Amanet-Verein wollten vor Weihnachten einen Beitrag für Obdachlose leisten, deshalb hätten sie sich mit Libra zusammengeschlossen, erklärte Nahom Kahsai, der Manager der Organisation. Im Zentrum Frankfurts hätten sie Stände aufgebaut und verteilten Mahlzeiten am Eschenheimer Tor und in der Zeil-Straße – einem belebten Bereich, in dem sich viele Obdachlose aufhielten. Migrantenverbände würden weiterhin auch während der Pandemie zum Wohle der Gemeinschaft arbeiten , betonte Kahsai.
Um Obdachlosen zu helfen, agieren noch weitere Einrichtungen und Initiativen gemeinsam. Viele von ihnen gehören zum Netzwerk der Migrantenorganisationen für Demokratie (MOND). Dieses ist entstanden unter dem Dach der Frankfurter Kultur- und Bildungseinrichtung KUBI, das Initiativen vereint, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Diskriminierung und Ausgrenzung einsetzen.