Mit falschen Ausweisen soll sich ein Betrüger bei Banken als Geschäftsmann ausgegeben und so insgesamt mehr als eine halbe Million Euro von Konten abgehoben haben. Die Masche flog erst durch aufmerksame Bankmitarbeiterinnen auf, die in Loppenhausen und Breitenbrunn in Bayern die Auszahlung von mehreren tausend Euro von Konten einer ortsansässigen Firma verhinderten, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Montag in Memmingen mitteilte.
Betrug in 110 Fällen mit gefälschten Ausweisen
Der Betrüger und zwei Helfer waren demnach bereits im Mai vergangenen Jahres aufgefallen. Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Memmingen hätten bereits damals ähnliche Taten im gesamten Bundesgebiet gezeigt. Von Februar bis Mai vergangenen Jahres habe der 32 Jahre alte Mann als Geldabheber in Begleitung verschiedener anderer Verdächtiger in 110 Fällen mit gefälschten Ausweisen versucht, an Geld zu kommen. In der Hälfte der Fälle sei ihm das gelungen, insgesamt soll er so rund 570.000 Euro ergaunert haben. Der Mann und eine 21 Jahre alte Begleitung sind seit dem vergangenen Jahr in Untersuchungshaft, eine 47-Jährige kam wieder frei.
14 Verdächtige wurden in der vergangenen Woche festgenommen
Ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt ein 40 Jahre alter Mann aus Brandenburg, der der Organisator der Taten gewesen sein soll. Auch ein 46 Jahre alter Mann aus Berlin sei inhaftiert worden, er soll die Taten geplant und beauftragt haben.
Außerdem soll er die Daten der Inhaber der betrogenen Unternehmen beschafft und die Fälschung von deren Ausweisen beauftragt haben. Dieser Mann gelte als Haupttatverdächtiger, er sei bei einer Razzia in Berlin gegen ihn und 14 weitere Verdächtige in der vergangenen Woche festgenommen worden.
Bei der Durchsuchung von 25 Wohnungen, Firmenadressen und Lagerräumen seien zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt worden. Neben gefälschten Pässen handelte es sich auch um Behörden- und Arztstempel sowie Impfausweise.