Im laufenden Jahr sind bislang 1850 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund registriert worden. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die der „Welt am Sonntag“ (WamS) vorlag. Die Daten mit Stand vom 5. November stammen aus der Fallzahlenstatistik des Bundeskriminalamtes (BKA) zu politisch motivierter Kriminalität.
35 antisemitische Gewalttaten wurden 2021 bislang festgestellt, wie die Zeitung weiter berichtete. Dabei seien 17 Menschen infolge einer politisch motivierten Straftat mit antisemitischem Hintergrund verletzt worden. 930 Tatverdächtige wurden demnach ermittelt, fünf Menschen festgenommen, zwei Haftbefehle erlassen.
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke), die seit mehr als 15 Jahren in jedem Quartal die antisemitischen Straftaten bei der Bundesregierung abfragt, kritisierte in der „WamS“, dass die Ermittlungen zu oft im Nichts versandeten. „Die Unkultur der Straflosigkeit motiviert Täter, Straftaten zu begehen, und demotiviert Opfer, diese zur Anzeige zu bringen“, sagte sie. „Antisemitische Straftaten müssen endlich konsequent verfolgt werden."