60 Jahre Anwerbeabkommen: Ruhr Museum stellt „Mustafas Traum“ aus
Anlässlich des Jahrestags des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens stellt das Ruhr Museum „Mustafas Traum“ aus. Auf rund 150 Fotos von Henning Christoph wird der Alltag und das Privatleben der ersten türkischen Migranten in Deutschland gezeigt.
Eines der ausgestellten Fotografien, das eine türkische Familie während einer Beschneidungsfeier zeigt. (Ruhr Museum / Henning Christoph)

Das Ruhr Museum in Essen zeigt ab Sonntag Aufnahmen des deutsch-amerikanischen Fotografen Henning Christoph von türkischen Gastarbeitern aus den 1970er und 80er Jahren. Mit der Ausstellung „Mustafas Traum“ werde die Ausstellungsreihe zum Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens fortgesetzt, kündigte das Museum am Freitag an. Rund 150 Fotografien sind bis 30. Oktober 2022 auf der Galerieebene der Kohlenwäsche zu sehen. In einem Videointerview kommt der Fotograf selbst zu Wort und berichtet über das Entstehen seiner Langzeit-Dokumentation. Die Bilder zeigen türkischstämmige Familien bei der Arbeit, auf Beschneidungsfeiern, Hochzeiten, bei der Einschulung oder auf politischen und religiösen Veranstaltungen. „Henning Christoph pflegte enge Freundschaften mit den türkischstämmigen Arbeitsmigranten und ihren Familien“, erklärte Museumsdirektor Heinrich Theodor Grütter. „Er besaß ihr Vertrauen und fotografierte viele private und intime Momente ihres Lebens.“ Christophs Bilder vermittelten Nähe zu den Abgebildeten, Lebensfreude, Humor und eine große Vielfältigkeit in der Alltagskultur.

epd