Nach einer Großrazzia gegen die rechtsextreme Organisation „Freie Kräfte Prignitz“ werten die Brandenburger Ermittler die sichergestellten Daten aus. Der Staatsschutz des Landeskriminalamts habe Erkenntnisse, dass die Mitglieder der Gruppe Informationen über Polizisten sammelten, teilte das Polizeipräsidium am Montag auf Anfrage mit.
Sie hätten unter anderem Daten über Personen, Familienverhältnisse und Dienststellen sowie auch über Tarnkennzeichen von Zivilfahrzeugen zusammengetragen. Die Auswertung der Daten aus mehr als 20 Mobilfunktelefonen, diversen Laptops und Speichermedien dauert nach Angaben des Sprechers des Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, voraussichtlich mehrere Wochen.
Der Polizei lagen nach Angaben des Präsidiums Hinweise vor, dass sieben Männer einen Brandanschlag mit einem Molotow-Cocktail auf eine Moschee in Wittenberge (Prignitz) planten. Die Gruppe soll außerdem Angriffe auf Geschäfte beabsichtigt haben, die von Inhabern mit Migrationshintergrund geführt werden.
Mit Razzien in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern waren die Beamten gegen die Neonazi-Gruppe vorgegangen. Bei den Durchsuchungen in sechs Objekten wurden laut Polizei unter anderem Schreckschuss- und scharfe Munition, Hieb- und Stichwaffen sowie Nazi-Devotionalien wie eine Armbinde mit Hakenkreuzaufdruck beschlagnahmt.
6 Juli 2020
„Freie Kräfte Prignitz“ sammelten Informationen über Polizisten
Nach Auswertung der Daten sind sich Ermittler sicher: Mitglieder der rechtsextremen Organisation „Freie Kräfte Prignitz“ sammelten Informationen über Polizisten. Die Neonazi-Gruppe soll unter anderem einen Anschlag auf eine Moschee geplant haben.
dpa
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