Das öffentliche Finanzvermögen von Bund, Ländern, Gemeinden und der Sozialversicherung ist im vergangenen Jahr erstmals über die Grenze von einer Billion Euro gestiegen. Grund für den Höchstwert von 1029,3 Milliarden Euro seien insbesondere nicht abgeflossene Mittel aus Kreditaufnahmen des Bundes in der Corona-Krise, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg 5,7 Prozent. Zum öffentlichen Finanzvermögen zählen unter anderem Bargeld, Einlagen und Wertpapiere. Es wird abgegrenzt vom nicht-öffentlichen Bereich, dazu gehören etwa Kreditinstitute und private Unternehmen.
Erheblicher Teil der Mittel fremdfinanziert Das Finanzvermögen des Bundes stieg 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 22,8 Prozent auf 400,5 Milliarden Euro, wie das Bundesamt mitteilte. Dies sei insbesondere durch die erhöhte Kreditaufnahme des Bundes für die Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie verursacht worden. Die Länder wiesen im Vergleich zum Vorjahr ein nahezu identisches Finanzvermögen in Höhe von 260,6 Milliarden Euro nach. Dabei zeigten sich den Angaben zufolge große Unterschiede in den einzelnen Ländern: Bremen verzeichnete mit 55,8 Prozent den größten prozentualen Anstieg, den größten Rückgang gab es wegen eines Sondereffektes in Bayern mit minus 27,1 Prozent.
Mehr Geld für Gemeinden, weniger für Sozialversicherung
Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg um 1,8 Prozent auf 214,2 Milliarden Euro, die Sozialversicherung einen Rückgang von 13 Prozent auf 154,0 Milliarden Euro. Letzteres sei maßgeblich auf die Finanzierung des Kurzarbeitergelds im Rahmen der Corona-Pandemie bei der Bundesagentur für Arbeit zurückzuführen, teilte das Bundesamt mit.